Die Echte Katzenminze, botanischer Name ‚Nepeta cataria‘ gehört zur Familie der Lippenblütler und kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum – im Schlepptau der Römer. Tatsächlich ist sie schon mehrere Jahrhunderte ein verwilderter Teil unserer Fauna. Umgangssprachlich wird sie oft ‚Katzenmelisse‘ genannt.
Die Blütezeit der weiß bis blassblauen Blüten reicht von Juli bis September. Bei optimalen Bodenbedingungen (durchlässig, nährstoffreich, humos) und Standort (Sonne bis Halbschatten) wird die Echte Katzenminze bis zu 120 cm hoch. In der Blütezeit wird sie gerne von Insekten besucht, denn sie liefert reichlich Nektar – als Gegenleistung für die Bestäubung.
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Die Echte Katzenminze duftet leicht nach Minze und Zitrone, deren Grund in den ätherischen Ölen zu finden ist. Allen voran sind es Nepetalacton und Actinidin. Diese Stoffe, allen voran das Nepetalacton, sind eine Art Schutzgas der Pflanze, um Schädlinge abzuhalten. Da diese Eigenschaft im Umfeld der Pflanze wirkt, ist die Echte Katzenminze eine sinnvolle Beipflanzung im Garten.
Dieses Schutzgas hält nicht nur Schädlinge ab, sondern lockt auch Nützlinge an: Bestäuber und Fruchtverteiler. Katzen versetzt der Geruch in eine Art Rauchzustand und sie wälzen sich sogar in der Pflanze. Dabei bleiben die Früchte im Fell hängen (Klettfrucht) und fallen später, weit weg von der Spenderpflanze, wieder ab.
Für uns Menschen steht die Nutzung als Tee im Vordergrund (frisch oder getrocknet), aber bitte nicht zu heiß aufgießen: die wertvollen Öle verdunsten sonst.
Warum stehen unsere Hauskatzen so auf die Echte Katzenminze?
Nicht nur die Hauskatze reagiert auf diese Pflanze, sondern auch Großkatzen (Tiger, Löwen). Katzen werden vom Geruch angelockt und für einige Minuten in einen Rauschzustand versetzt. Aber nicht jede Katze reagiert auf die Pflanze: junge und alte Tiere zeigen keine Änderung im Verhalten. Actinidin ist nicht nur in der Echten Katzenminze, sondern ein Sexuallockstoff. Diesen scheiden unkastrierte Katzen mit dem Urin aus.
Gezielter Einsatz von Echter Katzenminze
Katzenhalter können mit der Pflanze gezielt ihren kleinen Tiger beeinflussen: sie fördert den Bewegungsdrang und langweiliges Spielzeug wird wieder interessant. Auch kann die Aufmerksamkeit gezielt auf den Kratzbaum (statt der Möbel) oder die Katzentoilette gelenkt werden. Wie bei allen Rauschmitteln wirkt auch die Echte Katzenminze nicht bei jeder Katze gleich: Sind die Tiere auch so schon relativ ‚streitlustig‘, sollten sie behutsam herangeführt werden (ich schreibe aus eigener Erfahrung!).
Ist Katzenminze schädlich für Katzen
Nach einigen Katzenblogs (zum Beispiel 'schlimer Kater' oder 'Fensterkatzen') nicht, auch macht es aus biologischer Sicht keinen Sinn (die Pflanze lockt gezielt die Katze an). Fressen die Katzen zu viel von der Echten Katzenminze könnte es zu Durchfall und Erbrechen kommen. Aber es wird sogar in sehr geringen Dosen in das Katzenfutter gegeben, um einen Wettbewerbsvorteil zu haben. Auch Tee für Katzen aus Echter Katzenminze ist ist im Einsatz.
Frische Katzenminze
Wichtig ist, dass es sich um die Echte Katzenminze (Nepeta cataria) handelt und nicht um die Katzenminze (Nepeta fassenii)! Letztere hat keine Wirkung auf Katzen, ist aber wesentlich häufiger im Handel zu finden. Sie sieht wohl schöner aus. Damit der Einsatz der frischen Pflanze fast überall gelingen kann, habe ich Echte Katzenminze im Programm. Bei frischen Lebensmitteln habe ich ein besseres Gefühl - auch für meinen Kater.