31.12.2022 21:14

Start Guerilla Gardening

Guerilla Gardening ist eine Gartentechnik, die darin besteht, Pflanzen ohne Rücksicht auf traditionelle Gartengestaltung anzubauen. Anstatt einem typischen Gartenplan mit vorgefertigten Beeten zu folgen, bauen Guerilla-Gärtner ihre eigenen „geheimen Gärten“, indem sie verschiedene Pflanzenarten an jedem Ort mischen, den sie finden können – an jedem! Das Pflanzen und Pflegen dieser Pflanzung wird vom Gärtner selbst durchgeführt, wenn überhaupt, oder die Samen werden sich selbst überlassen. Egal, ob Du neu in der Gartenarbeit bist oder einfach nur nach einem neuen Projekt suchst, an dem Du in Deiner Freizeit arbeiten kannst, Guerilla Gardening ist eine ausgezeichnete Option! Wenn Du diesen Anregungen befolgst, kannst Du ganz einfach Dein eigenes Guerilla Gardening-Projekt starten ... es lohnt sich

Was ist Guerilla Gardening?

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Je nach Auslegung gibt es zwei Ansätze: Das Gärtnern auf eigenem Grund oder auf fremden. Im Folgenden soll es nur um das klassische Guerilla Gardening gehen – die Begrünung auf fremden Grund und Boden um urbanen Siedlungsraum – Achtung, kann auch illegal sein – siehe unten.

Ein Guerilla-Gardening-Projekt zu starten, kann viel Spaß machen und sich lohnen. Es beinhaltet die Anwendung natürlicher Guerilla-Taktiken, denn diese Art der Gartenarbeit kann überall durchgeführt werden - vor einem Gebäude, auf einer alten Baustelle, an einer Laterne oder sogar an Böschungen oder Parkplätzen! Organisiere Dich selber, bevor Du mit Deinem Projekt beginnst, indem Du festlegst, wo Du pflanzt und welche Pflanzenarten für den Bereich (in dem Du gärtnern möchtest) am besten geeignet sind. Beim Guerilla-Anpflanzen geht es darum, den Raum zu erobern (möglichst dauerhaft) – also sei kreativ und hab Spaß!

Wenn Du ein wenig Natur und Abwechslung in die Stadt bringen möchtest, ist Guerilla Gardening die perfekte Option. Es ist eine Art organisches Gärtnern, bei dem man aktiv wird, anstatt darauf zu warten, dass die Pflanzen wachsen oder jemand anderes sie anpflanzt. Dies ist eine großartige Möglichkeit, um loszulegen und die Pflanzen anzusiedeln, die einem selber gefallen (wenn sie mit den Gegebenheiten klar kommen). Dann fang an zu pflanzen! Alles, was Du brauchst, sind Samen und Wasser – oder Seedballs. Seedballs sind immer die erste Wahl, wenn Du an die Stelle nicht direkt hinkommst, Du keine Zeit zum Einarbeiten der Samen hast oder auf einer großen Fläche nur einzelne Akzente gesetzt werden sollen.

Das Ziel sollte sein, einen schönen und natürlichen „Garten“ zu schaffen, der einzigartig für Dich und den von Dir gewählten Standort ist. Guerilla-Gärtner sind kreativ und einfallsreich – wundere Dich also nicht, wenn Du im Laufe der Zeit neue Wege des Gärtnerns findest!

Was ist der Unterschied zwischen Guerilla Gardening und Urban Farming?

Guerilla Gardening und Urban Farming bzw. Urban Gardening sind zwei verschiedene Arten der Gartenarbeit, die einige Gemeinsamkeiten aufweisen. Bei beiden geht es darum, Menschen mit der Natur zu verbinden, wobei Guerilla-Gärtner noch einen Schritt weiter gehen, indem sie Blumen und zum Teil auch Gemüse wie von Geisterhand erscheinen lässt. Der urbane Gartenbau ist öffentlich und strukturiert (Initiative Essbares Darmstadt e. V.), die Guerilla-Variante eher geheim.

Es gibt viele Vorteile, ein Guerilla-Gardening-Projekt zu starten – von der Verschönerung Deiner Umgebung, der Steigerung Deiner Moral bis hin zur Schaffung sozialer Interaktionen zwischen Menschen, die in unmittelbarer Nähe zueinander leben. Guerilla-Gärtner wenden diesen Ansatz seit Jahren an – bis in die 60er Jahre zurück, als diese „Kämpfer“ anfingen, Pflanzen auf unbebauten Grundstücken oder Straßen in der Stadt zu pflanzen!

Guerilla Gardening Beispiele

Ein Guerilla-Gardening-Projekt ist der perfekte Weg, um Deinen grünen Daumen in Aktion zu bringen! Indem Du eigene Blumen in Bereichen pflanzt, die Aufmerksamkeit erfordern, kümmere Dich selbst um das Pflanzen und Gießen. Außerdem ist Guerilla Gardening eine großartige Möglichkeit, kreativ zu werden und einen brach liegenden Platz auf eine neue und ggf. ökologische Weise zu nutzen.

Hier sind ein paar Guerilla-Gardening-Beispiele, um Ihnen den Einstieg zu erleichtern:

  • Pflanze entsprechende Samen und lasse sie sich um den Rest kümmern
  • Kaufe getrocknete Samenbälle mit einer Blumenmischung und lasse diese bei innerstädtischen Spaziergang fallen
  • Frage bei Deiner Stadt an, ob Du Dich um einen „Grünstreifen“ unentgeltlich kümmern kannst (schützt evtl. vor unerwünschtem Bearbeiten durch die Mitarbeiter der Stadt)
  • ​​​​​Durch Upcycling lassen sich ehemalige Abfallbestandteile zu Blumentöpfe/-Kästen umarbeiten (z.B. Flaschen, Dosen, Gummistiefel)

Es gibt also keine Grenzen für das, was Du mit ein bisschen Guerilla-Pflanzung kreieren kannst!

Die Vorteile von Guerilla Gardening

​​​​​Das urbane Guerilla Gardening ist eine großartige Möglichkeit, sich die Hände schmutzig zu machen und etwas über Pflanzen zu lernen. Es benötigt nicht viel Platz und schon bei getrockneten Seedballs kannst Du aus einer Vielzahl von Pflanzen wählen. Darüber hinaus ist Guerilla Gardening eine großartige Möglichkeit, Deinem Umfällt etwas Farbe und Leben einzuhauchen – Insekten freuen sich. Es gibt viele verschiedene Pflanzenarten, die auf diese Weise angebaut werden können, also ist für ​jeden etwas dabei. Wenn Du mit Guerilla Gardening beginnen möchtest, dann achte bitte darauf, dass die Pflanzen samenfest sind. Dies bedeutet, dass die Samen der Pflanze auch wieder keimfähig sind, was einen über mehrere Jahre anhaltenden Effekt mit sich bringt. Ebenso sollten die Blüten nicht gefüllt sein. Bei gefüllten Blüten werden die pollenliefernden Staubgefäße zu Blütenblättern umgezüchtet, was diese Blüten nutzlos für Insekten macht!

Wie starte ich ein Guerilla-Gardening-Projekt?

Einfach loslegen! Nimm im ersten Durchlauf kein großes Guerilla Gardening Projekt, sondern zwei/drei kleine. Da immer externe Faktoren (z.B. frühe Mäh- oder Bauarbeiten, offizielle Pflanzaktion) Deinen Erfolg schmälern können, siehst Du bei mehreren kleinen Projekten eher einen motivierenden Erfolg. Die einfachste Form sind Samen von Pflanzen, die Lichtkeimer sind, d.h. die werden nur auf die Erde gedrückt, bewässert fertig. Allerdings kommen dann die Fressfeinde dieser Samen ins Spiel: Vögel und Mäuse/Ratten. Diese trickst Du mit fertig getrockneten Seedballs einfach aus wobei für den Erfolg noch der Standort zur gewählten Blume passen muss. Ist dies der Fall – Feuer frei! Natürlich kannst Du auch Seedballs selber herstellen, was (aufgrund des Arbeitsaufwandes) etwas für das zweite Jahr ist. Denn Guerilla Gardening ist eine großartige Möglichkeit, sich in die Gartenarbeit einzuarbeiten, ohne sich gleich auf ein großes Gartenprojekt festlegen zu müssen.

Ist Guerilla Gardening legal?

Bei Guerilla Gardening geht es darum, Spaß zu haben und Pflanzen auf kreative Weise in Ihre Umgebung zu integrieren. Es ist perfekt für alle, die mit der Gartenarbeit beginnen möchten, aber weder die Zeit noch das Geld haben, dies auf herkömmliche Weise zu tun. Mit 5,- Euro für die ersten Samentüten bist Du schon gut dabei. Guerilla Gardening ist aber ohne die Einwilligung des Grundstückseigentümers in der Regel nicht legal und Du könntest, solltest Du erwischt werden, belangt werden – wie ein Guerilla-Kämpfer auch. Daher muss ich Dir abraten ohne Einwilligung aktiv zu werden!

Zudem dürfen in der freien Natur, d.h. außerhalb der Stadtgrenzen, nur jeweils in der Region heimische Wildpflanzen ausgebracht werden.

Werfen von Brennnesseln

Die besten Pflanzen für Guerilla Gardening

Ein Guerilla-Gardening-Projekt zu starten ist eine großartige Möglichkeit, sich die Hände schmutzig zu machen, etwas über Pflanzen zu lernen und den Garten auf eine neue Art und Weise zu erkunden. Denke daran, einen geeigneten Standort (Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung) für die jeweilige Pflanze zu wählen (oder andersherum vom Standort auf die Pflanze kommend) und dann lasse der Natur ihren Lauf. Es gibt viele Arten von Pflanzen, die für Guerilla-Gärten verwendet werden können – einjährige/mehrjährige, Sonne/Halbschatten/Schatten, trocken/feucht etc. Also, werde kreativ und beginne noch heute mit dem Pflanzen!

Neben der rein optischen Motivation (Farbe in die Stadt zu bringen) fördert es auch die Nachhaltigkeit, da sich nur langfristig das ohne Hilfe durchsetzt, was wirklich mit den vorhandenen Ressourcen auskommt. Zudem kann Guerilla Gardening eine großartige Möglichkeit sein, sich für Fragen der Umweltgerechtigkeit zu engagieren. Indem Du Pflanzen verwendest, die traditionell vernachlässigt oder von Umweltzerstörung betroffen sind, trägst Du dazu bei, etwas zu verändern. Beginne also noch heute mit Guerilla Gardening und Du wirst sehen, wie Du etwas bewirken kannst!

Fazit

Guerilla Gardening ist eine großartige Möglichkeit, sich die Hände schmutzig zu machen und zur Verbesserung der lokalen Umwelt beizutragen. Indem Du ein Guerilla-Gardening-Projekt startest, kannst Du verschiedene Pflanzen kennenlernen, testen und die Auswahl verbessern, die für die Gestaltung Deiner Umgebung verwendet werden können. Außerdem ist Guerilla-Gartenarbeit eine großartige Möglichkeit, mit Deiner urbanen Umgebung in Kontakt zu treten und sich auch über lokale Probleme zu informieren (könnte ja ein oben beschriebener externer Effekt sein).