03.06.2023 14:45

Gefüllte und ungefüllte Blüten: Was sie bedeuten und warum sie für Insekten wichtig sind

Blumen und ihre Blüten sind im Allgemeinen nicht nur schön anzusehen, sondern sie erfüllen auch wichtige Funktionen in der Natur. Wenn es um Blumen geht, stolpert man oft über die Begriffe "gefüllte Blüten" und "ungefüllte Blüten". In diesem Artikel werden wir diese Begriffe kurz erklärt und auch, warum gefüllte Blüten für Insekten nicht gut sind. Am Ende gibt es eine Handlungsempfehlungen für Naturliebhaber, wie sie im eigenen Garten eine insektenfreundliche Umgebung schaffen können.

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Was sind gefüllte und ungefüllte Blüten?

Gefüllte Blüten, auch als Doppelblüten bekannt, zeichnen sich durch ihre dichte Anordnung von Blütenblättern aus. Diese Blüten haben oft ein prächtiges und voll(ständig)es Erscheinungsbild. Im Gegensatz dazu haben ungefüllte Blüten eine einfachere Struktur und weniger Blütenblätter.

​​Klatschmohn

Warum gibt es gefüllte Blüten?

Die Züchtung von gefüllten Blüten hat eine lange Geschichte und begann vor Jahrhunderten. Menschen fanden gefüllte Blüten attraktiv und ästhetisch ansprechend. Die Züchter begannen daher, Pflanzen mit mehr Blütenblättern zu selektieren und zu züchten. Dies führte zur Entstehung von ersten gefüllten Blütenvarianten vieler beliebter Blumenarten wie Rosen, Dahlien und Pfingstrosen.

Warum sind gefüllte Blüten nicht gut für Insekten?

Obwohl gefüllte Blüten für unsere Augen schön sind, haben sie einige negative Auswirkungen auf Insekten. Die dichte Anordnung von Blütenblättern verringert die Zugänglichkeit von Nektar und Pollen. Insekten wie Bienen und Schmetterlinge benötigen jedoch Nektar als Nahrungsquelle und Pollen für die natürliche Bestäubung von Pflanzen. Gefüllte Blüten machen es für Insekten erheblich schwieriger, an diese Ressourcen zu gelangen. Zudem können die stark modifizierten Blütenformen das Eindringen von Insekten in die Blüte ganz verhindern.

Die Züchtung von gefüllten Blüten hat oft dazu geführt, dass sich die Pflanzen mehr auf die Entwicklung von auffälligen Blütenblättern konzentrieren, anstatt ausreichend Nektar und Pollen zu produzieren. Einige gefüllte Blütenarten produzieren nur begrenzte Mengen an Nektar, während andere möglicherweise gar keinen Nektar mehr produzieren. Dies führt dazu, dass gefüllte Blüten weniger attraktiv für bestäubende Insekten sind, da sie nicht genügend Nahrung bieten.

Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare)

Handlungsempfehlungen für Naturliebhaber:

Wähle nur ungefüllte Blüten: Beim Pflanzenkauf solltest Du bevorzugt auf ungefüllte Blüten achten. Diese bieten Insekten eine bessere Nahrungsquelle und sind leichter zugänglich. Es gibt viele schöne Blumenarten mit ungefüllten Blüten, die eine attraktive und natürliche Option für Deinen Garten darstellen.

Berücksichtige zudem einheimische Pflanzen, keine Neophyten: Einheimische Pflanzen sind in der Regel besser an die örtlichen Bedingungen angepasst und bieten Nahrung für eine Vielzahl von heimischen Insektenarten. Informiere Dich oder lass Dich über Pflanzen, die in Deiner Region heimisch sind beraten. Viele unserer heimischen Wildbienenarten sind hoch spezialisiert. Ein Bienenhotel ist gut, nur nutzlos, wenn das Futter für die Bewohner fehlt.